Berichte von 01/2014

kurzer Zwischenstand

Sonntag, 26.01.2014

5 Monate - das ist schon fast die Hälfte! Ich kann gar nicht glauben, wie schnell die Zeit vergangen ist. Nächste Woche ist auch schon mein Zwischenseminar. Freya ist heute zu ihrem gefahren, was für uns beide ziemlich komisch ist, weil wir uns für zwei Wochen nicht sehen werden. 

Sehr viel ist in letzter Zeit nicht passiert. Nach dem Urlaub ging es direkt wieder los mit der Arbeit und es hat eine Weile gedauert, bis ich wieder richtig reingekommen bin. Irgendwie fehlt dann ab und zu doch ein bisschen die Motivation. Viele Leute wollten einen Platz in der Creche haben, sodass die Warteliste länger und länger wurde. Mittlerweile hat sich zum Glück aber jemand gefunden, der eine neue Creche eröffnen möchte, sodass die Leute eine Alternative haben. Beim Place of Safety ging es ein bisschen drunter und drüber, weil ein Mädchen ständig abgehauen ist oder bewusstlos gespielt hat. Dazu kam, dass die Hausmama schlimm gestürzt ist und nicht klar war, warum sie plötzlich einfach umgekippt ist. Mittlerweile geht es ihr aber wieder gut und das Mädchen ist wieder zu Hause. Nach den Ferien hat das neue Schuljahr angefangen und damit auch die Sunday School (der Religionsunterricht in der Grundschule, der mittwochs stattfindet). Nach unseren nicht besonders guten Erfahrungen letztes Jahr mit der sehr schwierigen 5. Klasse, hatten wir schon ein bisschen Angst, wen wir wohl diesmal bekommen werden. Jetzt haben wir eine 7. Klasse, die richtig gut ist! Ich war positiv überrascht und denke, dass es dieses Jahr sogar Spaß machen könnte. Eine weitere Aufgabe war ein Interview für das ELM zu führen, wo es um das Leben von Behinderten in verschiedenen Kulturen gehen sollte. Dafür sind wir zu KwaZamokuhle gefahren, was eine Schule für behinderte Kinder ist. Dort haben wir einen Lehrer interviewt, der selbst im Rollstuhl sitzt. Wir haben uns sehr lange unterhalten und es war total interessant. Hier in Südafrika sind Behinderte oft schlecht integriert und es gibt kaum Förderungsmöglichkeiten. Manchmal werden sie sogar umgebracht, weil Einige glauben, sie wären vom Teufel besessen!

Ansonsten hatten wir zweimal Besuch von anderen Freiwilligen vom ELM, denen wir natürlich Winterton mit all seinen Attraktionen gezeigt haben😀. Wir haben auch viel mit Freunden unternommen, die über die Ferien zu Besuch bei ihrer Familie waren. Die meisten in unserem Alter studieren nämlich in einer anderen Stadt und kommen nur ab und zu nach Winterton. Das ist schon schade, weil wir unsere Freunde dann nur selten treffen können. Deswegen haben wir die Zeit vor Studienbeginn genutzt und waren z.B. auf einer riesigen Farm angeln. Ja, ich hätte auch nicht gedacht, dass ich mal angeln würde, aber es war nicht so langweilig , wie ich erwartet hatte😀. 

Tja, das war soweit der Zwischenstand, nach meinem Seminar gibt es vermutlich wieder mehr zu berichten.

Ein frohes neues Jahr!

Mittwoch, 08.01.2014

So, nach einer langen Pause kommen jetzt endlich die nächsten Einträge (den vorherigen bitte zuerst lesen).

Am 27.12. ging es los: Wir hatten alles gepackt und vor lauter Nervosität noch die ganze Wohnung geputzt. In Ladysmith haben wir dann das gemietete Auto abgeholt - man fühlt sich dabei unglaublich erwachsen 😀. Die Fahrt verlief soweit gut, allerdings standen wir eine Stunde an einer Unfallstelle und hatten Angst, dass wir im Dunkeln ankommen. So war es dann aber nicht - zum Glück, sonst hätten wir das Haus niemals gefunden. Nachdem wir ohne größere Probleme den Weg dank der Google-Beschreibung gefunden haben, wussten wir in dem Ort selbst dann aber nicht so richtig weiter. Die nette Dame, die als Haussitterin für einige Zeit dort wohnt, hat uns aber alles gut beschrieben. Wir waren sehr froh, als wir endlich angekommen waren und haben natürlich gleich den Pool getestet. Kurz zur Erklärung: Ich habe über Umwege den Kontakt zu Irina bekommen, die ursprünglich aus Deutschland kommt, aber seit einigen Jahren hier lebt. Sie hat mir angeboten zusammen mit Freya Urlaub in ihrem Haus am Meer zu machen. Das haben wir natürlich gerne angenommen, so eine tolle Gelegenheit bekommt man ja nicht oft. Besonders wenn es so ein Wahnsinns-Haus ist: Das Gästezimmer war fast schon größer als unsere Wohnung in Winterton und durch die Tür ging es gleich in den Pool. Das Haus war sehr schön eingerichtet und man konnte mit Meerblick frühstücken. Außerdem musste man nur zum Gartentor raus und war schon am Strand. Einfach toll!

Irina und ihr Mann waren nicht da, aber dafür zwei Katzen und die Haussitterin: Eine ganz liebe 82-Jährige, deren Lieblingserie "Two and a half Man" ist und die nette Enkel hat. Mit denen haben wir auch einen Ausflug zum Strand gemacht und einige schöne Abende verbracht. 

Das Wetter war die ersten beiden Tage nicht ganz so schön, aber für Strandspaziergänge und den Pool war es genau richtig. Die Tage danach war es so heiß, dass man sich am Sand die Füße verbrannt hat und eigentlich nur schwimmen gehen konnte. An Silvester sind wir nach Port Edward gefahren, wo ein Ferienlager für Jugendliche stattfand. Wir haben einen anderen Freiwilligen besucht, der bei dem Camp mithilft. Außerdem waren noch zwei Familien da, die dabei waren, alles vorzubereiten. An Silvester gab es einen riesengroßen, sehr leckeren gegrillten Fisch und wir haben uns das Feuerwerk von einer Klippe angeschaut. Wirklich schön - unten das Meer, oben die Sterne. Natürlich haben wir die meiste Zeit an dem wunderschönen Strand verbracht oder im Meer, wo die Strömung allerdings ziemlich stark war. Natürlich haben wir auch eine Sandburg gebaut.

Weil es so schön war, sind wir am Samstag noch mal für einen Tag hingefahren und konnten so noch mehr Freiwillige treffen, weil insgesamt 5 bei dem Camp mitgeholfen haben. In Port Shepstone waren wir Essen, shoppen und sogar im Kino (ich hatte schon Entzugserscheinungen😀). Einmal waren wir in einem (katholischen!) Gottesdienst und ein Highlight war noch der Sonnenaufgang über dem Indischen Ozean (auch wenn es ziemlich früh war).

Es war ein super schöner Urlaub, den wir sehr genossen haben, weshalb wir eigentlich  gar nicht mehr zurückwollten. Der Start zu Hause verlief dann auch nicht ganz reibungslos: Als wir das Auto abgegeben hatten, sind wir erst mal in der Mittagshitze mit dem ganzen Gepäck durch Ladysmith gelatscht, nur um festzustellen,dass sonntags kein Taxi nach Winterton fährt.

Also mussten wir eine Stunde warten bis uns jemand abholen konnte. Als wir dann endlich zu Hause waren, haben wir erst mal den ganzen Kühlschrank dreimal ausgewaschen: wir hatten die Tür zugelassen und ihn ausgemacht, sodass er komplett verschimmelt war! Außerdem wollte noch eine Frau unsere Hilfe, die nicht wusste, wo sie schlafen sollte, weil ihr Freund, den sie besuchen wollte, eine andere Frau hat und sie nicht bei ihm übernachten konnte...

Montags ging es gleich schon wieder los bei Isibani. Ständig kommen Mütter, die ihre Kinder für die Crèche anmelden möchten - anscheinend halb Khethani, weil so um die 55 Kinder auf de Warteliste stehen. Das Problem ist, dass wir allerhöchstens 10 Plätze zu vergeben haben. Es gibt auch keine richtige Alternative für Mütter, die eine bezahlbare Ganztagsbetreuung brauchen. Ansonsten sind viele noch in Urlaub und mir fehlt gerade ein bisschen die Motivation, weil ja das Projekt "Crècheumgestaltung" abgeschlossen ist. Mal sehen....

Allen noch mal ein frohes neues Jahr und vielen Dank für die tolle Unterstützung. Die Zeit ist sehr schnell vergangen, ich bin schon fast 5 Monate hier! Es ist komisch, dass ich weiß, dass ich DIESES Jahr wiederkomme. Bis jetzt habe ich schon so viele tolle und wichtige Erfahrungen gemacht und bin sicher, dass es noch einige mehr werden. Also, denkt auch 2014 an mich und haltet mich auf dem Laufenden🙂.