Berichte von 07/2013

Vorbereitungsseminar

Freitag, 05.07.2013

Ich bin gerade zurück von meinem Vorbereitungsseminar. Das war zum Glück in Köln, sodass meine Anreise nicht so lang war, wie die einiger Teilnehmer, die aus allen Teilen Deutschlands kamen. Anfangs hatte ich keine Vorstellung, was wir 10 Tage machen sollten. Mir wurde nämlich gesagt, dass dort nur unsere eigenen Themen besprochen werden. Ich hatte durch den Kontakt zu Ehemaligen aber gar nicht mehr so viele Fragen und fühlte mich eigentlich schon ganz gut vorbereitet. Außerdem war ich etwas unsicher, wie ich mich mit den anderen verstehen würde, weil ich noch niemanden kannte. 

Tag 1: Nachdem alle angekommen und ihre Zimmer bezogen hatten, konnten wir uns erst mal ein bisschen kennen lernen. Dabei stellte sich heraus, dass wir in 18 verschiedene Länder gehen und bei ganz unterschiedlichen Projekten mithelfen würden.

Tag 2: Nach dem Frühstück ging es los mit einer Themensammlung, wobei jeder seine Fragen aufschreiben sollte. Da kam dann auch einiges zusammen... Später erstellten wir zusammen den Wochenplan. Bei ca. 30 Teilnehmern mit den unterschiedlichsten Anliegen - von Gepäckfragen bis zum Kulturschock - zog sich das ganz schön lange hin. Es blieb dann aber doch Zeit, um sich kurz den Kölner Dom anzuschauen.

Tag 3: Wir hatten hier das Thema "Lebensfluss" eingeplant - allerdings wusste keiner so wirklich, was man sich darunter vorzustellen hatte. Im Grunde ging es darum, sich mit dem eigenen Leben zu beschäftigen. Also haben wir in Kleingruppen mal in die Vergangenheit geschaut und z.B. erzählt, was es dort für wichtige Momente und Menschen gab. Ich hätte nie gedacht, dass das so interessant und emotional werden würde. Jetzt kenne ich ein paar Lebensgeschichten, wofür ich sehr dankbar bin.

Tag 4/Tag 5: Das Wochenende über haben wir uns mit interkultureller Kommunikation beschäftigt. Ein ziemlich spannendes Thema, was uns in dem Jahr wahrscheinlich mehr als einmal begegnen wird. An einem Abend war noch ein Rückkehrer da, dem wir Fragen zu seinem Freiwilligendienst in Bolivien stellen konnten.

Tag 6: Nach den doch recht anstrengenden letzten Tagen, war vormittags mal Freizeit. Die haben wir genutzt und sind auf den Dom hochgegangen. Die meisten waren ja vorher noch nie in Köln. Danach waren wir noch in einem Laden, der nur Reiseführer und Karten verkauft - da konnten wir uns dann noch mit Büchern versorgen. Nachmittags haben wir die Jugendsuchtsuchtberatung (B.I.S.S.) besucht. Das Ziel war die Sensibilisierung für Probleme in Deutschland. Wir haben etwas über die Arbeit der Beratungsstelle erfahren und noch viele andere Dinge zum Thema Drogen und Sucht. Ich war beeindruckt von dem, was die Mitarbeiter dort leisten und bin froh, dort gewesen zu sein.

Tag 7: Es ging den ganzen Tag um den Umgang mit Armut. Ein wichtiger Punkt, weil die meisten in Entwicklungsländer gehen werden und sich dann zwangsläufig damit auseinandersetzen müssen. Der Referent hat acht Jahre in Brasilien gelebt und sehr lebendig seine eigenen Erfahrungen geschildert. Das war spannend und hat uns einiges an Druck genommen. Später haben wir uns noch mit dem Thema Abschied befasst, was für viele sehr wichtig war.

Tag 8: Vormittags haben wir einige Tipps im Bereich Sicherheit bekommen. Später war noch ein Tropenarzt da, der uns mit zahlreichen Infos zu Hygiene und Krankheiten versorgt hat. Spätestens jetzt wurde uns klar, dass bestimmt keiner mehr lebend nach Hause kommen würde.Lachend

Tag 9: Wir hatten wieder in Kleingruppen die Gelegenheit noch mal über alles zu sprechen, was uns wichtig war. Es war hilfreich, sich mit anderen über verschiedenste Themen austauschen zu können - egal ob es über Ängste oder praktische Tipps ging.

Tag 10: An diesem letzten Tag konnten wir uns nach der Auswertung in Ruhe von allen verabschieden. Das fiel schon schwer, weil wir uns in den 10 Tagen doch ziemlich gut kennen gelernt hatten und uns jetzt für lange Zeit nicht wiedersehen würden.

Das Seminar hat mir sehr viel gebracht - wichtige Informationen, interessante Geschichten und gute Gespräche. Es waren wirklich schöne Tage mit ganz vielen netten Leuten, denen  ich alles Gute für ihr Jahr wünsche.