Der schönste schlimmste Tag

Sonntag, 17.11.2013

Schon wieder ist eine Woche vorbei und es ist viel passiert – im Guten wie im Schlechten.

Zuerst mal zur Arbeit: Der Umzug ist geschafft! BDC und Crèche (was übrigens nichts anderes heißt als Kinderkrippe) haben die Räume getauscht. Mit vereinten Kräften haben wir es geschafft, an einem Vormittag in der glühenden Mittagshitze alles aus- und wieder einzuräumen. Die Kinder haben sich über mehr Platz gefreut und ich war ziemlich geschafft. Mittwochs haben wir dann begonnen, die kahlen Wände zu streichen. Glücklicherweise war eine Gruppe Jugendliche da, die bei der Crèche mithelfen wollten. Die haben sich netterweise spontan bereit erklärt, die Wände anzumalen. Mit so vielen Helfern ist jetzt schon das meiste fertig geworden und sieht richtig toll aus. Das Beste war natürlich, als die Kinder begeistert alles bestaunt haben. Wenn alles fertig ist, mache ich auch mal ein paar Fotos. Letzte Woche waren noch mal Mitarbeiterinnen von der Organisation da, die vor einiger Zeit den Workshop mit den Spielsachen gemacht haben. Sie haben diesmal mit den Kindern gespielt und uns ein paar Tipps gegeben. Es gibt zwar immer noch viel zu tun, aber so langsam wird es.

Samstag war dann der „schönste schlimmste“ Tag, wie ich ihn nenne. Wir haben mit den Kindern vom Place of Safety einen Ausflug nach Spioenkop gemacht. Dort kann man nicht nur Tiere angucken, sondern auch in dem Stausee schwimmen. Nach einer kurzen Busfahrt mit vielen Liedern, haben wir auf der Wiese ein Picknick gemacht. Natürlich wollten bei der Hitze alle ins kühle Wasser. Dabei muss man wissen, dass keins der acht Kinder schwimmen kann. Wir mussten also sehr gut aufpassen und haben im flachen Wasser mit ihnen gespielt. Dummerweise hatte ich mich nicht ganz so gut eingecremt und einen fetten Sonnenbrand bekommen. Na ja, das war es wert. Auf dem Rückweg haben wir sogar ein Nashorn gesehen! Mein zweites, obwohl die ja ziemlich scheu sind. Für die Kinder war es ein wunderschöner Tag, genau wie für mich. Abends sind wir dann ziemlich müde ins Bett gefallen.

….und um ca. halb 12 wieder aufgewacht....

Freya hatte mich gerufen: sie ist aufgewacht, weil sie die Tür gehört hatte. Ich war total verwirrt, weil das Licht in unserem Zimmer an war. Sie war schon leicht panisch, weil offensichtlich nicht ICH zur Tür raus bin... Dann meinte sie auf einmal, dass ihr Laptop weg ist, der neben ihrem Bett lag. Das war dann der Moment, wo ich auch endlich gecheckt habe, das wohl jemand in der Wohnung war! Wir sind beide  aufgestanden und haben geschaut, was alles fehlt: zwei Laptops, zwei iPods, ein Handy, Geld, mein Portemonnaie mit Kreditkarte und Führerschein. Auf dem Tisch lagen neben meiner Kamera eine Art Schraubenzieher und ein fremdes Handy! Mehr als seltsam - das hat uns erst mal etwas erschreckt. Glücklicherweise lag mein Handy auch daneben und ich konnte Elke anrufen, die dann die Polizei geholt hat und auch selbst mit einem Freund gekommen ist. Die Polizei hat ewig gebraucht, bis sie kam und hat noch mal länger für die Zeugenaussage gebraucht. Unser großes Glück war, dass der Einbrecher so dämlich war und sein Handy vergessen hat. Der eine Polizist hat sich einfach die Bilder darauf angeschaut und jemanden erkannt!! Um halb fünf habe ich doch tatsächlich einen Anruf gekriegt von der Polizei: sie haben den Typen geschnappt und unsere Sachen gefunden!!! Wir sind also wieder aufgestanden, dahin gefahren und haben tatsächlich das meiste wiederbekommen!! Ich weiß nicht, wie man so ein Glück haben kann. Uns geht es gut, wir schlafen wieder zu Hause und haben auch keine Albträume ;).

Montags findet seit letzter Woche immer ein Workshop statt, der von einem Psychologen angeboten wird. Es geht um die „Comfort Zone“, also die Situationen, in denen man sich wohlfühlt, und wie man sie erweitern kann. Das ist recht interessant und uns ist noch mal bewusst geworden, was wir eigentlich für einen Schritt gemacht haben. Ich denke, wir sind komplett aus unserer „Comfort Zone“ rausgetreten, wenn man bedenkt, wie vielen Herausforderungen wir begegnen. Es war aber auch wirklich schön zu hören, dass sie Leute hier im Ort unsere Arbeit wertschätzen. Man braucht immer mal die Bestätigung, dass das, was man macht auch gesehen und unterstützt wird. 

Gestern waren wir bei einem Mountainbikerennen in den Bergen. Das war aber keine professionelle Sache, sondern für Kinder und alle Interessierten. Wir haben ein Picknick gemacht und waren froh, als es dann mal aufhörte zu regnen (ja, das Wetter ist ziemlich wechselhaft). Ich habe zwar nicht bei dem Rennen mitgemacht, aber die Strecke auch mal ausprobiert. Die Landschaft ist wirklich toll hier :). So, das war's wieder, ich freue mich auch mal wieder über Mails ;).