Ausflüge und anderes

Samstag, 19.07.2014

Mir war gar nicht klar, wie lange ich nichts mehr geschrieben habe! Aber ich hatte auch viel zu tun in letzter Zeit.

Die letzten drei Wochen waren Winterferien, was auch unsere Arbeit ein bisschen beeinflusst hat. Natürlich fand wieder ein Holiday Club statt, der diesmal aber etwas entspannter verlief, weil nur 30-40 Kinder da waren statt den 150 beim letzten Mal. Trotz allem gab es einen Moment, wo wir ziemlich frustriert waren: einige Helfer aus dem Isibani Team hatten es nicht für nötig gehalten, uns zu sagen, dass sie ins Krankenhaus fahren würden. Das war so der Punkt, wo man sich wirklich fragt, warum man das eigentlich macht, wenn man sich noch nicht mal auf das Team verlassen kann... Aber wir sind darüber hinweggekommen und haben es gut überstanden. 

Wegen der Ferien waren auch kaum Kinder in der Crèche, weshalb Teaching Lessons keinen Sinn hatten. Das fand ich etwas schade, weil ich mich ganz gut an die neue Routine gewöhnt hatte. Aber so hatten wir Zeit, noch ein bisschen im Baby Day Care zu renovieren, sodass es dort jetzt auch nett aussieht. Außerdem habe ich ein paar Mal beim Ferienprogramm des Place of Safety geholfen. Freya und ich haben mit den Kindern gebastelt, gebacken oder waren mal beim Spielplatz. Außerdem wurden zwei Ausflüge organisiert: einer zum Reptile Centre, wo man alle möglichen Schlangen, Echsen und andere Tiere anschauen und halten konnte. Die meisten waren nicht besonders angetan von dem Gedanken an eine Schlange auf der Hand. Eigentlich hatte ich erwartet, dass das bei mir genauso sein würde, aber dann hatte ich auf einmal zusammen mit Freya eine riesige Boa um den Hals und war erstaunt über mich selbst:D. Ich versuche noch das Foto aufzutreiben, dass ihr mir glaubt;). Der zweite Ausflug ging zu Spioenkop, was wieder mal sehr schön war mit Tierbeobachtung und Picknick. Es war schön, etwas mehr Zeit mit den Kindern zu verbringen, als ich es sonst tue. Im Moment verlassen auch viele den Place of Safety, was ziemlich traurig ist. Andererseits ist es ja besser für sie und im Prinzip macht es ja keinen Unterschied, ob man sich jetzt verabschieden muss oder in 4 Wochen. Trotzdem vermisse ich sie…

Ansonsten habe ich zusammen mit Sandra die neue Webseite für Isibani so gut wie fertiggestellt – ein bisschen stolz bin ich schon auf das Ergebnis. Ich finde die Seite echt gut, schaut mal rein (http://isibanicentre.wordpress.com/).

Was sonst noch? Wir haben natürlich fast jedes Deutschlandspiel gesehen, inklusive Finale! Ziemlich cool war, dass wir sozusagen privates Public Viewing hatten: Mit zwei Freunden haben wir auf einer riesigen Leinwand in einer noch nicht eröffneten Lodge das Spiel geguckt:D. Ich glaube, das war der erste und einzige Abend, an dem ich es wirklich bereut habe, in Südafrika zu sein…

Außerdem waren wir ja auf der Geburtstagsfeier in Amaswazi, einem kleinen Dorf in den Bergen. Darüber habe ich schon in meinem Bericht geschrieben, es war wirklich interessant. Hier sind noch ein paar Bilder.

Noch ein bisschen was zum Wetter: nachts ist es immer noch ziemlich kalt und tagsüber so um die 20°C. Seit mehr als drei Monaten hat es nicht geregnet, sodass alles ziemlich trocken ist. Jetzt sind auch noch Stürme dazugekommen, sodass man ständig Staub in den Augen hat… Das größere Problem ist allerdings Feuer: Momentan werden überall kontrolliert Bereiche abgebrannt, um Schneisen zu schaffen im Falle eines Brandes. Das ist echt beängsitgend, wenn man dann durch den Rauch gehen muss, weill der über die ganze Straße geweht wird. Ich habe in der Nacht sogar davon geträumt... Weil das Gras so trocken ist und der starke Wind dazukommt, sind Feuer oft verheerend. Gestern kam z.B. eine Frau zu Isibani, die bei so einem Brand alles verloren hat – wirklich alles. Wir haben ihr und den vier Kindern zum Glück einige Kleider, Schuhe, Decken und Töpfe geben können, sodass sie wenigstens etwas hatten. In solchen Situationen weiß man wirklich, warum Isibani so wichtig ist.

Der Rückflug rückt immer näher und den ersten Abschied haben wir schon hinter uns von einer Freundin, die in Empangeni zur Schule geht. Ich denke, bei all der Vorfreude auf zu Hause unterschätzt man, wie schwer der Abschied wird…