Herzlich Willkommen!

Mittwoch, 07.09.2016

Ich freue mich, dass du dich für meinen Blog interessierst. Hier findest du meine Berichte aus einem Jahr weltwärts-Freiwilligendienst. Mittlerweile wohne ich wieder in Deutschland, aber ich habe von August 2013 bis August 2014 in Winterton, Südafrika gelebt und dort im Isibani Community Centre mitgearbeitet.

Wenn du mehr über mein Auslandsjahr erfahren willst - vielleicht weil du selbst eins machen möchtest oder einfach so - dann lies dir gerne die Blogeinträge durch. Für ein besseres Verständnis ist es sinnvoll, wenn du von vorne anfängst (also bei Juni 2013, das findest du ganz einfach in der Seitenleiste).

Viel Spaß!

 

Hier noch zwei interessante Links:

Zurück!

Sonntag, 06.03.2016

Sanibonani! Wir sind wieder zurück in Südafrika! Nach fast zwei Jahren! Für drei Wochen! So ganz können wir es immer noch nicht fassen…

Aber von vorne: Sehr nervös mit viel Gepäck ging es am Sonntag los – alles war dabei außer einer CD fürs Auto. Die gab es dann aber zum Glück am Flughafen in Istanbul, der gar nicht so klein war wie wir zunächst dachten (man muss eben auch aus der Ankunftshalle rausgehen…). Nach ca. 6 Stunden Reise haben wir dann auch herausgefunden, wo man die Kopfhörer am Sitz anschließen muss… Allerdings kamen wir vor lauter Essen und Schlafversuchen überhaupt nicht zum Filmschauen. Irgendwann hieß es dann endlich Landeanflug – jedoch erst mal in Johannesburg! Da wollten wir doch eigentlich gar nicht hin. Unserem Ziel schon so nah, saßen wir in einem fast leeren Flugzeug fest… Um 14 Uhr landeten wir schließlich in Durban. Etwas überrascht, dass alles reibungslos geklappt hatte, fanden wir uns kurze Zeit später im Mietwagen auf dem Highway wieder – mit unserem Soundtrack für diesen Urlaub „Girls just wanna have fun“. Am schönsten war nach über 30 Stunden Reise die Dusche und ein Bett. Erst am nächsten Morgen konnten wir die tolle Aussicht auf die Farm von Driemeyers so richtig würdigen.

Ganz nach südafrikanischer Art schafften wir es irgendwie doch einige Freunde zu treffen, obwohl uns anfangs niemand eine genaue Zeit oder einen Ort nennen konnte. Schön, dass Winterton so klein ist (und wir ein Auto haben). Auf dem Plan standen alte Freunde, die neuen Isibani-Gebäude und der Place of Safety. Todmüde von all der Wiedersehensfreude schliefen wir erst mal 10 Stunden. Das erste  Highlight am nächsten Morgen war die frische Mango, die hier einfach tausendmal besser schmeckt als irgendwo sonst, das zweite unser Lieblingslied beim morning meeting des Isibani-Teams. Kaum waren wir in Winterton so richtig angekommen, verabschiedeten wir uns schon wieder in die nördlichen Drakensberge. Erwin und Denise Driemeyer hatten uns in ein hübsches Cottage umringt von den Bergen des Golden Gate National Parks eingeladen. Nach einem Ausflug in das Künstlerstädtchen Clarens bekamen wir zum ersten Mal das Gold in den Bergen zu sehen (diese wunderschöne Landschaft lässt einen unglaublich kitschig werden). Der „lazy men’s walk to the top of the Drakensberg“ am nächsten Tag war dann doch nicht so anspruchslos. Zwar starteten wir schon ziemlich hoch (nach einer Fahrt auf einer schrecklichen „Straße“), aber bis ganz oben dauerte es noch eine ganze Weile und eine Strickleiter musste bezwungen werden - wie die Schafherde es bis dort oben schaffen konnte, war uns ein Rätsel. Als sich der Nebel für einen Moment lichtete, bot sich eine unglaubliche Aussicht von der Stelle, an der der zweithöchste Wasserfall der Welt ins Tal stürzt (man wird wirklich seeehr kitschig). Unsere fast leere Kamera schaffte es zum Glück noch, das festzuhalten. Trotz des strahlend blauen Himmels am Morgen gelang es uns gerade noch so, vor dem großen Gewitter ins Auto zu kommen.

Am nächsten Tag fuhren wir auf dem Rückweg nach Winterton noch 2 Stunden „um die Ecke“ zu Lionsrock. Das ist ein Reservat von Vier Pfoten, in dem Löwen und andere Raubkatzen aus nicht artgerechter Haltung untergebracht sind. Zwar konnte man die Tiere nur durch einen Zaun sehen, es war aber trotzdem beeindruckend so nah an sie heranzukommen.

So viel wir erlebt haben, so schnell ging der Ausflug auch vorbei und wir waren wieder in Winterton. Der Samstag war ein Sofi-Tag: Mit Picknick und Badesachen ging es zum Pool von Dragon Peaks. Die 30°C ließen sich dort ganz gut aushalten. Es gab viel zu erzählen und so wurde es – nach einem schönen Abend mit leckerem Essen und Spielen – recht spät, bis wir uns wieder auf den Weg machten.

Jetzt sitzen wir mal wieder an unserem Stammplatz bei Pig & Plough nach dem traditionellen Besuch in der Methodist Church inklusive kleine süße Place of Safety-Kinder auf dem Schoß. Wir sind also gleich gut aufgenommen worden und freuen uns sehr wieder hier zu sein. Manches hat sich verändert, aber wir erkennen das meiste wieder – und werden auch selber erkannt. Schon ist eine schöne Woche vorbei - „time flies“, aber nicht an uns vorbei.

Liebe Grüße, Anne und Freya

 

P.S. Bilder gibt es später, das Internet ist zu langsam hier ;)

Bericht Nr.4

Mittwoch, 17.09.2014

Mein letzter Bericht (manches steht auch im Blogeintrag weiter unten)...

Zurück

Einzigartig und Intensiv – so würde ich mein Jahr in Südafrika beschreiben. „Toll“ verzichtet auf Probleme, die es auf jeden Fall gab, „Herausfordernd“ hört sich an, als hätte es keine leichten, schönen Momente gegeben und „Interessant“ klingt distanziert. Deshalb also einzigartig und intensiv.

Im Flugzeug habe ich erst realisiert, dass es wirklich vorbei ist, dass es nie wieder so sein würde. Das hat mich sehr traurig gemacht und ich merke jetzt auch wirklich, dass das Leben hier in Deutschland in meiner gewohnten Umgebung nicht so eine Intensität hat wie in Südafrika. Ich bin nicht sicher, ob es am Land, an meiner Arbeit oder der Lebenssituation lag, vermutlich eine Kombination aus allem. Auf jeden Fall war es etwas ganz Besonderes und ich bin sehr dankbar, dass ich die Chance bekommen habe, so ein wunderbares Jahr zu erleben,  vor allem weil es mich in meiner persönlichen Entwicklung so weitergebracht hat.

Ich habe unglaublich viel erlebt, bin an meine Grenzen gegangen und habe sie überwunden. Mir ist aufgefallen, dass ich Vieles zum ersten Mal getan habe, Dinge zu denen ich vorher einfach keine Gelegenheit hatte oder die ich mich nicht getraut hätte (Dinge, die für den ein oder anderen sicherlich gar nicht so besonders sind, aber für mich war es neu) – Einmal reiten, an einer fast glatten Felswand hochklettern, 1500 Höhenmeter hoch- und wieder runterwandern, von einer 6m hohen Plattform springen, eine Schlange um den Hals oder ein Krokodil in den Händen haben, Wale unter Wasser singen hören und so vieles mehr. Einzigartige Erlebnisse, die ich nie vergessen werde.

Es gab so viele Höhen, aber natürlich auch Tiefen. Das Jahr war unglaublich vielfältig, auch aus emotionaler Sicht. Ich war wütend, enttäuscht, frustriert, unmotiviert, traurig, verletzt, habe Angst, Heimweh und Panik erlebt. Aber ich war genauso eben auch begeistert, beeindruckt, fröhlich, glücklich, gerührt, stolz, habe Spaß, Frieden und Erfüllung erlebt. Ich glaube, in so kurzer Zeit so viele unterschiedliche Gefühle so intensiv zu erleben ist eine Besonderheit dieses Jahres, die nicht wiederholbar ist.

Eigentlich hatte ich die letzten paar Wochen vor meinem Heimflug gedacht, der Abschied würde verkraftbar werden, weil ich mich sehr auf zu Hause freute. Ich hatte das Gefühl, einen Abschnitt zu beenden und sagte mir, es sei ein guter Zeitpunkt um zu gehen. Natürlich hatte ich den Abschied komplett unterschätzt. Die letzte Woche war unglaublich stressig, in jeder Hinsicht. Mit packen, aufräumen und den tausend Dingen, die einem dann doch noch einfallen, wäre ich eigentlich schon genug eingespannt gewesen. Doch es kamen natürlich noch die Abschiede dazu. Von einigen Menschen konnte ich mich so verabschieden, wie ich es gehofft hatte: mit Wehmut und Bedauern zwar, aber mit dem Wissen um die Notwendigkeit des Abschieds im Hinterkopf. Doch dann gab es auch die Abschiede, bei denen man die Kontrolle verliert. Und die gesamte letzte Woche wusste ich plötzlich nicht mehr, warum ich eigentlich weggewollt hatte. Die Augenblicke als wir Winterton verlassen hatten bzw. als wir mit dem Flugzeug abhoben, werde ich wohl nie vergessen. Es war so endgültig.

Und jetzt bin ich wieder hier, wo alles so vertraut ist. Es war sehr schön, Freunde und Familie wiederzusehen und ich habe mich mittlerweile wieder ganz gut eingelebt. Allerdings war die Anfangszeit nicht so einfach: Die vielen Besuche haben mich zwar sehr gefreut, aber irgendwann war mir alles ein bisschen zu viel. Es kam noch dazu, dass viele Dinge geregelt werden mussten, wie die Einschreibung an der Uni, sodass mir eigentlich kaum Zeit blieb, um die neue Situation und den Abschiedsschmerz zu verarbeiten. Zwischendurch hatte ich ziemlich Heimweh; auch etwas, was mich erstaunt hat. Mittlerweile habe ich mich wieder an Vieles gewöhnt und es hat sich auch nicht viel verändert im letzten Jahr. Meine Abwesenheit fällt mir nur auf, wenn ich Kinder anschaue, die deutlich größer  geworden sind.

Aber ich musste mich noch etwas an die Art der Deutschen gewöhnen, die im Vergleich zu Südafrikanern doch recht distanziert wirken. In Südafrika wird man immer sehr herzlich begrüßt und meistens sofort umarmt, was manchmal auch etwas seltsam wirken kann, wenn man die Person eigentlich kaum kennt. Hier hingegen wirkt das Händeschütteln auch unter langjährigen Bekannten doch etwas reserviert. Etwas Mühe hatte ich außerdem mit meiner Erwartung, ich würde mit Fragen gelöchert werden. Das war nicht unbedingt der Fall, was mich etwas verunsichert hat. Allerdings wissen die Menschen wahrscheinlich gar nicht genau, was sie fragen sollen. Ich denke, eine große Rolle spielt auch das Bild, was viele von Afrika im Allgemeinen haben. Jemand hat einmal zu mir gesagt: „ Interessant war es ja sicher, aber schön wahrscheinlich eher nicht, oder?“ Das hat mir ein wenig zu denken gegeben - denn natürlich war es auch wunderschön – aber für die Menschen hier ist Afrika einfach so fremd und anders, dass viele sich nicht vorstellen können, dass man dort auch z.B. einen ganz normalen Alltag haben oder sich im Supermarkt wirklich alles kaufen kann.

Ich kann das nachvollziehen: Im Moment wirkt Südafrika auch für mich so weit weg. Ich muss mir immer wieder bewusst machen, dass ich wirklich dort war. Es hat etwas Irreales, fast wie ein Traum. Das liegt womöglich auch daran, dass ich mich so gut wieder in meine Familie eingefügt habe und mein Studium bald anfängt, worauf ich mich schon freue.

Dennoch frage ich mich oft, was wohl gerade in Winterton passiert, wie es den Leuten geht und ob sie genauso an mich denken. Dann hoffe ich, dass ich nicht so schnell vergessen werde und es irgendwie schaffe, Kontakt zu halten. Bis ich irgendwann wieder hinfliegen kann.

Angekommen

Mittwoch, 17.09.2014

Ich bin wieder da - und ich bin mittlerweile auch richtig angekommen. Die letzten 4 Wochen waren manchmal schwierig. Mal war es einfacher, mal schwerer.

Als ich am Flughafen ankam, war ich natürlich total glücklich meine Familie wiederzusehen. Genauso als ein paar Tage später meine Schwester aus den Ferien wiederkam. Klar habe ich mich total gefreut, meine Freunde und alle anderen lieben Menschen wiederzusehen. 

Aber irgendwie tief drinnen konnte ich es nicht ganz glauben, alles war so irreal. Was mich am meisten verwirrt hat, war, dass mir das Jahr in Südafrika wie ein Traum vorkam oder zumindest wie schon sehr lange her. 

In Deutschland habe ich mich recht schnell wieder eingefunden, obwohl mir natürlich schon Unterschiede aufgefallen sind: keine Gitter oder Alarmanlagen, alles grün und feucht, Hektik an der Ladenkasse, unfreundliche Menschen, Sauberkeit, Luxus, Großstadt. Manchmal war ich auch verunsichtert durch die Menschen hier. Zum einen die Distanziertheit - ich bin es gewohnt, dass man von fast Fremden umarmt wird und hier wird höchstens mal die Hand geschüttelt. Außerdem wurden entgegen meiner Erwartung von einigen überhaupt keine Fragen gestellt, was mich etwas verwirrt hat. Aber langsam gewöhne ich mich wieder an Deutschland

Anfangs hatte ich so viel zu tun, so viel Besuch, dass ich gar nicht zum Nachdenken kam. Irgendwann kam dann natürlich der Punkt, wo ich richtig Heimweh hatte nach Südafrika. Aber ab da ging es immer besser. Besonders das Rückkehrerseminar letzte Woche hat mir noch mal sehr geholfen. Ich hatte die Möglichkeit mich mit insgesamt fast 30 anderen Freiwilligen auszutauschen. Es war toll mit so vielen netten Leuten zu reden, die sich genau in die eigene Lage versetzen können. Wir haben viel reflektiert, allgemein wie das Jahr war oder z.B. was bleibt. Ein wirklich gutes Seminar, aber irgendwie zu kurz.

Langsam aber sicher nähert sich jetzt der Studienbeginn - ich bin schon echt gespannt.

Abschied

Donnerstag, 21.08.2014

Wenn nur wenig Zeit bleibt, versucht man natürlich diese bestmöglich zu nutzen. Dementsprechend voll waren die letzten Wochen - vor allem mit Abschieden...

Zuerst einmal gab es noch einige schöne Aktionen. Ein langes Wochenende über ging es mit einer befreundeten Familie nach Scottburgh. Einfach schön, wenn man nach drei Stunden Autofahrt tolles Sommerwetter im Winter hat.Vor allem hieß der Kurzurlaub an der Küste Strand, Meer und shoppen. Außerdem haben wir noch ein Crocodile Centre besucht, was echt interessant war. Aber das absolute Highlight war eine Bootsfahrt - raus zu den Walen! Ich kannte Wale bisher nur aus dem Fernsehen und so war das schon etwas ganz Besonderes, vor allem da wir sogar einen der Buckelwale springen gesehen haben. Was noch toller war: Wir konnten an einer Stelle vom Boot ins Wasser springen. Beim Tauchen konnte man dann die Wale sogar singen hören! Das war wirklich unvergesslich. 

Da wir noch einen letzten Urlaubstag zur Verfügung hatten, haben wir uns entschieden, noch einmal nach Dragon Peaks zu fahren. Bisher hatten wir in dem Resort nicht wirklich viel gemacht und wollten den Tag dort richtig nutzen. Also haben wir mit einem einstündigen Ausritt durch die schöne Umgebung begonnen (natürlich nur im Schritt, weil ich ja nicht reiten kann). Nach einem zweiten Frühstück ging es dann zu einem sog. Zip-Line Parcours. Zwischen Bäumen sind Drahtseile gespannt, an denen man mithilfe eines Rollkarabiners von Plattform zu Plattform fährt. Das war ziemlich cool, wenn auch manchmal etwas gruselig. Das Schlimmste war allerdings eine 6m hohe Plattform, auf der man sich auf eine Art Schaukel setzen und schließlich runterspringen musste. Nach dem Absprung schwang man ein paar Mal hin und her bis man runtergelassen wurde. Ich kann nicht ganz fassen, dass ich das tatsächlich gemacht habe... Ein bisschen Höhenangst habe ich auch und der Absprung war wirklich schrecklich. Weil wir ja noch nicht genug gemacht hatten, sind wir noch zu einer kleinen Wanderung aufgebrochen. Uns wurde der Weg als "total einfach" und "superleicht zu finden" beschrieben. Hätten wir nicht noch einen Ortskundigen getroffen, hätten wir vermutlich länger als eine Stunde (statt 30 min) gebraucht... Am Ende des Tages waren wir jedenfalls ziemlich kaputt, aber auch zufrieden.

So, und dann fing der Stress an. Zum Einen gab es unglaublich viel zu tun bei Isibani: Aufräumen, sortieren, andere einarbeiten, Dinge erledigen... Wir wollten für unsere Nachfolger ja alles so gut wie möglich hinterlassen. Außerdem fing ein Abschiedsmarathon an: Beinahe jeden Tag gab es eine andere Aktion. Begonnen haben wir mit einem wenig erfolgreichen  Gottesdienstbesuch bei der Lutheran Church. Normalerweise gehen wir mit den Kindern vom Place of Safety immer zur Methodist Church, wo die Gemeinde uns immer sehr herzlich aufgenommen hat. Da wir durch Elke (unsere Mentorin und Pfarrerin) aber auch eine gewisse Verbindung zur Lutheran Church haben, mussten wir uns dort zumindest noch einmal sehen lassen. Also haben wir die Kinder dorthin mitgenommen, wie vorher besprochen. Leider gab es keinen Kindergottesdienst (wie eigentlich sonst immer, wir hatten sogar gefragt), sodass die Kinder, die ja kein Englisch verstehen, die ganze Zeit nur still sitzen mussten. Ehrlich gesagt, habe ich mich auch nicht besonders wohl gefühlt. Das war also keine so tolle Aktion...

Mit den Kindern haben wir als Abschied ein Lagerfeuer gemacht, was die auch ganz toll fanden - besonders die fürchterlich klebrigen Marshmallows. Allerdings waren alle Kinder erst seit kurzer Zeit da und alle, zu denen wir eine engere Beziehung hatten, schon vorher gegangen. Das war wahrscheinlich auch ganz gut so, weil so den neuen Kindern der Abschied leichter fiel.

Eine ebenfalls etwas unnötige Aktion war der letzte Samstag. Weil wir immer wieder gefragt wurden, ob wir denn eine Abschiedsfeier machne würden, haben wir uns überlegt ein kleines Treffen mit Kaffeetrinken zu machen. Also haben wir Kuchen gebacken und alles vorbereitet, bloß kamen dann nur sehr wenige... Wir hatten eh schon nicht sehr viele eingeladen, aber dann konnten einige dann auf einmal doch nicht. Nun ja, insgesamt eher enttäuschend. Abends war dann der Punkt gekommen, an dem irgendwie alles zu viel wurde und wir am liebsten sofort nach Hause wollten.

Glücklicherweise sah der nächste Tag schon viel besser aus: Wir hatten einen sehr schönen Abschied von der Kirchengemeinde und von ein paar anderen Leuten, die wir im Laufe des Tages noch getroffen haben. Außerdem haben wir alles geklärt, was zu klären war, was uns auch sehr erleichtert hat. Montags ging es dann direkt weiter mit einem Abschlussmeeting und einer weiteren Abschiedsfeier mit Leuten, die wir regelmäßig getroffen haben zum Gitarrespielen (also ich hab da nicht so viel Gitarre gespielt, aber es war trotzdem immer nett).

Dienstags ging es dann endlich ans Packen, was doch etwas mehr Zeit in Anspruch genommen hat als gedacht. Als die Koffer nämlich auf die Waage kamen am nächsten Tag, hieß es umpacken. 3kg zu viel sind ganz schön teuer, also habe ich noch mehr Kleider aussortiert und wir haben eine Kiste gepackt, die wir im September mitgebracht bekommen (zum Glück!).

Der Mittwoch war der überhaupt stressigste Tag - emotional wie arbeitstechnisch. Wir mussten uns von unserer Sunday School Klasse bei der Grundschule verabschieden, was uns wirklich leid tat. Der Unterricht hat uns echt Spaß gemacht. Gleich danach ging es weiter mit einem Meeting mit den BDC/Creche ladies. Zu Anfang war ich noch zuversichtlich, dass einigermaßen gut überstehen zu können, aber als sie sich dann für die gute Zeit mit mir bedankt haben und Tränen in den Augen hatten, ging dieser Vorsatz buchstäblich den Bach runter... Richtig beruhigen ging eigentlich gar nicht, weil direkt danach der Abschied vom Isibani Team anstand. Das war natürlich auch sehr rührend, jeder hat etwas gesagt und es wurde sehr viel gesungen. Wirklich schön! Abends sind wir noch Essen gegangen mit Elke und Sofi, was aber zum Glück sehr lustig war. Noch mehr Traurigkeit hätte ich wahrscheinlich nicht verkraftet. Die gab es dann aber doch am nächsten Tag, wo wir die beiden Hausmütter vom Place of Safety zum Frühstück eingeladen haben. Außerdem mussten wir uns von Sofi verabschieden... Plötzlich saßen wir im Auto und waren auf dem Weg nach Durban! So sehr ich mich die ganze Zeit auf zu Hause gefreut habe, so sehr habe ich mir in dem Moment gewünscht nicht gehen zu müssen. Ich hätte nie gedacht, dass mir der Abschied so schwer fallen würde - im Flugzeug wurde uns dann erst wirklich bewusst, dass es vorbei ist. Ich glaube, dieser Abschied war noch schlimmer als der vor einem Jahr von Deutschland. Ich wusste ja, dass ich in 12 Monaten zuückkommen würde. Während jetzt... In Dubai musste ich mich dann auch von Freya trennen, was ebenfalls nicht einfach war, wenn man bedenkt, dass wir uns ein Jahr lang täglich gesehen haben.

Und auf einmal war ich wieder in Deutschland...

Ausflüge und anderes

Samstag, 19.07.2014

Mir war gar nicht klar, wie lange ich nichts mehr geschrieben habe! Aber ich hatte auch viel zu tun in letzter Zeit.

Die letzten drei Wochen waren Winterferien, was auch unsere Arbeit ein bisschen beeinflusst hat. Natürlich fand wieder ein Holiday Club statt, der diesmal aber etwas entspannter verlief, weil nur 30-40 Kinder da waren statt den 150 beim letzten Mal. Trotz allem gab es einen Moment, wo wir ziemlich frustriert waren: einige Helfer aus dem Isibani Team hatten es nicht für nötig gehalten, uns zu sagen, dass sie ins Krankenhaus fahren würden. Das war so der Punkt, wo man sich wirklich fragt, warum man das eigentlich macht, wenn man sich noch nicht mal auf das Team verlassen kann... Aber wir sind darüber hinweggekommen und haben es gut überstanden. 

Wegen der Ferien waren auch kaum Kinder in der Crèche, weshalb Teaching Lessons keinen Sinn hatten. Das fand ich etwas schade, weil ich mich ganz gut an die neue Routine gewöhnt hatte. Aber so hatten wir Zeit, noch ein bisschen im Baby Day Care zu renovieren, sodass es dort jetzt auch nett aussieht. Außerdem habe ich ein paar Mal beim Ferienprogramm des Place of Safety geholfen. Freya und ich haben mit den Kindern gebastelt, gebacken oder waren mal beim Spielplatz. Außerdem wurden zwei Ausflüge organisiert: einer zum Reptile Centre, wo man alle möglichen Schlangen, Echsen und andere Tiere anschauen und halten konnte. Die meisten waren nicht besonders angetan von dem Gedanken an eine Schlange auf der Hand. Eigentlich hatte ich erwartet, dass das bei mir genauso sein würde, aber dann hatte ich auf einmal zusammen mit Freya eine riesige Boa um den Hals und war erstaunt über mich selbst:D. Ich versuche noch das Foto aufzutreiben, dass ihr mir glaubt;). Der zweite Ausflug ging zu Spioenkop, was wieder mal sehr schön war mit Tierbeobachtung und Picknick. Es war schön, etwas mehr Zeit mit den Kindern zu verbringen, als ich es sonst tue. Im Moment verlassen auch viele den Place of Safety, was ziemlich traurig ist. Andererseits ist es ja besser für sie und im Prinzip macht es ja keinen Unterschied, ob man sich jetzt verabschieden muss oder in 4 Wochen. Trotzdem vermisse ich sie…

Ansonsten habe ich zusammen mit Sandra die neue Webseite für Isibani so gut wie fertiggestellt – ein bisschen stolz bin ich schon auf das Ergebnis. Ich finde die Seite echt gut, schaut mal rein (http://isibanicentre.wordpress.com/).

Was sonst noch? Wir haben natürlich fast jedes Deutschlandspiel gesehen, inklusive Finale! Ziemlich cool war, dass wir sozusagen privates Public Viewing hatten: Mit zwei Freunden haben wir auf einer riesigen Leinwand in einer noch nicht eröffneten Lodge das Spiel geguckt:D. Ich glaube, das war der erste und einzige Abend, an dem ich es wirklich bereut habe, in Südafrika zu sein…

Außerdem waren wir ja auf der Geburtstagsfeier in Amaswazi, einem kleinen Dorf in den Bergen. Darüber habe ich schon in meinem Bericht geschrieben, es war wirklich interessant. Hier sind noch ein paar Bilder.

Noch ein bisschen was zum Wetter: nachts ist es immer noch ziemlich kalt und tagsüber so um die 20°C. Seit mehr als drei Monaten hat es nicht geregnet, sodass alles ziemlich trocken ist. Jetzt sind auch noch Stürme dazugekommen, sodass man ständig Staub in den Augen hat… Das größere Problem ist allerdings Feuer: Momentan werden überall kontrolliert Bereiche abgebrannt, um Schneisen zu schaffen im Falle eines Brandes. Das ist echt beängsitgend, wenn man dann durch den Rauch gehen muss, weill der über die ganze Straße geweht wird. Ich habe in der Nacht sogar davon geträumt... Weil das Gras so trocken ist und der starke Wind dazukommt, sind Feuer oft verheerend. Gestern kam z.B. eine Frau zu Isibani, die bei so einem Brand alles verloren hat – wirklich alles. Wir haben ihr und den vier Kindern zum Glück einige Kleider, Schuhe, Decken und Töpfe geben können, sodass sie wenigstens etwas hatten. In solchen Situationen weiß man wirklich, warum Isibani so wichtig ist.

Der Rückflug rückt immer näher und den ersten Abschied haben wir schon hinter uns von einer Freundin, die in Empangeni zur Schule geht. Ich denke, bei all der Vorfreude auf zu Hause unterschätzt man, wie schwer der Abschied wird…

Bericht Nr. 3

Freitag, 18.07.2014

Hier kommt mein dritter Bericht

 

Abschiedsstimmung

Mein Jahr in Südafrika neigt sich langsam dem Ende zu. Mir bleiben noch ein paar Wochen, was ein sehr seltsames Gefühl ist: So lang kamen mir 12 Monate zu Beginn vor! Und bevor ich überhaupt realisiert habe, dass es bald schon nach Deutschland zurückgeht, sitze ich vermutlich bereits im Flugzeug. Ich schaue dem Abschied mit sehr gemischten Gefühlen entgegen: Tatsächlich ganz genauso wie es das Sprichwort sagt – mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ich weiß nicht, wie ich es besser beschreiben sollte.

Auf der einen Seite fühle ich mich hier in Winterton sehr wohl. Ich mag die Arbeit, die Menschen, das Land. Auf der anderen Seite vermisse ich meine Familie, Freunde und tatsächlich das vertraute Deutschland.

Es gibt Dinge, die ich an Deutschland wirklich zu schätzen gelernt habe: Sicherheit ist ein großes Thema – es ist schön, wenn man sich nicht hinter Elektrozaun, Stacheldraht und Alarmanlagen verschanzen muss. Außerdem weiß ich jetzt, was für ein Luxus Heizungen, öffentliche Verkehrsmittel und verschiedene Sorten Brot sein können. Tatsächlich vermisse ich momentan manchmal sogar die Feuchtigkeit: Hier hat es seit drei Monaten nicht geregnet und alles ist extrem staubig. Wobei ich sicher bin, dass ich nach kurzer Zeit in Deutschland die südafrikanische Dauersonne herbeiwünschen werde…

Dann sind da noch Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit – die so klischeehaften „deutschen Tugenden“ machen es tatsächlich deutlich einfacher, mit Menschen zusammenzuarbeiten. Hier passt wieder das Beispiel des Holiday Clubs: das Ferienprogramm ist immer eher schwer planbar, weil nie klar ist, wer wann mithilft.

 Aber natürlich wird trotz aller Vorfreude der Abschied schwer sein. Wir fühlen uns wohl hier und haben Freunde gefunden: Dieser Abschied ist keiner, bei dem man sicher sein kann, dass man nach 12 Monaten wiederkommt. Vielleicht werde ich manche Menschen nie wieder sehen, sogar wahrscheinlich. Diese Vorstellung hat mich ja schon das ganze Jahr begleitet, aber jetzt wird es mir erst richtig bewusst. Ich werde Vieles vermissen – die Arbeit, das Team, die Kinder, die Landschaft und die unglaublichen Erlebnisse, die ich hatte. Allein schon die Kultur der Zulus miterleben zu können, ist eine tolle Erfahrung. Erst vor kurzem, waren wir bei einem 21. Geburtstag, einem traditionellen Fest. Es wurde getanzt, gesungen und natürlich gegrillt. Während allerdings draußen das halbe Dorf gefeiert hat, musste das Geburtstagskind nur in eine Decke gewickelt in einer Hütte bleiben – und das schon seit einer Woche! Keiner konnte wirklich den Grund dafür nennen, nur dass es eben eine Tradition sei. Es war auf jeden Fall ein interessanter Tag und mir ist noch einmal bewusst geworden, wie sehr sich meine Kultur von der der Zulus unterscheidet. Wahrscheinlich war das ein einzigartiges Erlebnis und es ist komisch zu wissen, dass man das nicht einfach wiederholen kann.

Seltsam ist auch das Gefühl, dass es Nachfolger für Freya und mich gibt. Zwei Freiwillige, die mit denselben Leuten zusammenarbeiten, dieselben Kinder kennenlernen, vielleicht dieselbe Arbeit tun und in derselben Wohnung leben.Manchmal fragt man sich „Werde ich dann einfach ersetzt? Macht es für die Leute überhaupt einen Unterschied? Wie schnell vergessen mich wohl die Kinder?“ Und dann fällt mir wieder ein, wie albern das ist. Jeder Mensch ist einzigartig, hat andere Talente und Fähigkeiten. Deshalb macht es jedes Mal einen Unterschied, wenn neue Freiwillige kommen. Für Isibani, das von seinem Team lebt, ist es auf jeden Fall eine Bereicherung. Das Community Centre bietet eben deshalb für jeden Entfaltungsmöglichkeiten und es wird immer überlegt, wie Interessen und Talente optimal genutzt werden können, um das Projekt genauso wie die Person weiterzubringen. Beispielsweise haben sich vor einigen Wochen auch meine Aufgaben wieder geändert. Da die Crèche mittlerweile gut läuft und Dinge wie Umstrukturierung abgeschlossen sind, musste ein neues Projekt her. Gemeinsam mit Freya, die einige Aufgaben beim Place ofSafety abgegeben hat und deshalb vormittags ebenfalls bei Isibani arbeitet, bin ich jetzt für die Unterrichtsstunden in der Crèche verantwortlich. Morgens begrüßen wir die Kinder, kontrollieren die Anwesenheit und singen ein paar Lieder. Nach dem Frühstück machen wir eine Stunde mit Liedern, Malen und Aktivitäten, die Singakwenza uns zeigt (die Organisation, die Training zum Thema „Frühkindliche Entwicklung“ anbietet). Dabei werden die Kinder auf die Schule vorbereitet, z.B. lernen sie Zahlen und Formen oder machen Schreibübungen. So werden wichtige Fähigkeiten ausgebildet, die später sehr wichtig sind, beispielsweise im Bereich Motorik. Mir machen diese Stunden immer Spaß und es ist schön zu sehen, wie die Kinder Fortschritte machen.

Nachmittags ist dann Zeit für die anderen Projekte: Neben der Verantwortlichkeit für Charity Shop, CP & Special Needs Day (Therapieangebote für Menschen mit Behinderung) und unsere Sunday School Klasse (Religionsunterricht in der 7.Klasse) ist jetzt sogar noch ein weiteres dazugekommen: die Isibani Website. Da ich in einem Meeting angeregt hatte, doch einmal die hoffnungslos veraltete Seite zu aktualisieren, kam die Idee auf, eine neue und einfacher zu verwaltende Homepage zu erstellen. So kam es, dass Sandra und ich zusammen mit dem ganzen Team Artikel geschrieben und Fotos gemacht haben, sodass nun eine aktuelle Seite online ist (http://isibanicentre.wordpress.com). Ein paar Dinge müssen noch hinzugefügt und verbessert werden, aber insgesamt finde ich sie sehr gelungen. Meine nächste Aufgabe ist jetzt einen Bericht über das Township Khethani zu schreiben, um ein paar Hintergrundinformationen zu liefern, worauf ich mich auch schon freue.

Es ist toll, solche Ergebnisse seiner Arbeit zu sehen. So hat man das Gefühl, wirklich etwas verändert zu haben, worauf ich stolz bin. Speziell in der Crèche hat sich ja in den letzten Monaten einiges getan: Mittlerweile ist eine Struktur zu erkennen, die Kinder werden gefördert, die Räume sind ansprechend gestaltet, Akten und Listen aktuell, die Lehrer zufrieden und die Eltern geben positives Feedback. Mein Ansatz war von Beginn an, dass ich vor allem selbst etwas lernen werde und die Möglichkeit bekomme, mich weiterzuentwickeln. Das ist auch definitiv richtig und ich bin sehr dankbar für diese Chance. Aber ich habe auch das Gefühl, dass ich ein wenig zurückgeben konnte durch meine Arbeit, was mir sehr wichtig ist.

Gebracht hat mir der Aufenthalt hier nämlich unglaublich viel: Ich habe unzählbare neue Erfahrungen gemacht – ob schöne oder weniger schöne. Ich konnte so viele Dinge sehen – ob wilde Tiere, tolle Strände oder imponierende Berge. Ich musste an meine Grenzen gehen – ob bei einer Wanderung oder einer Konfliktsituation. Ich habe interessante Menschen kennengelernt – ob beeindruckende oder seltsame.

Für die letzten Monate bin ich sehr dankbar, ich habe meine Entscheidung nach Südafrika zu gehen in keinem Moment bereut. Ich habe vor allem für mich selbst viel gewonnen und neue Seiten an mir entdeckt. Und außerdem einen Ort, an den ich mit Sicherheit zurückkommen werde.

Viel Arbeit und seltsame Menschen

Sonntag, 15.06.2014

Es gibt wieder mal Einiges zu berichten, auch Neuigkeiten von meiner Arbeit. 

Nachdem die Registrierung der Crèche erledigt war (einiges an Arbeit und natürlich noch keine Rückmeldung, weil hier ja alles etwas länger dauert), wusste ich wieder nicht so recht, was ich tun soll. Mittlerweile sind es nur noch zwei Monate bis ich nach Deutschland zurück komme und eigentlich war mir klar, dass ich noch das Beste daraus machen will. Wie, war mir allerdings nicht so klar. Glücklicherweise hatte ich ein Meeting mit Sofi und Sandra (meine Chefinnen), wo es genau darum ging. Wir haben eine gute Lösung gefunden, mit der ich immer noch zufrieden bin: Da Freya das selbe Problem hatte und beim Place of Safety dank einer zweiten Hausmutter nicht mehr so sehr gebraucht wird wie am Anfang, arbeitet sie vormittags auch bei Isibani. Zusammen machen wir in der Crèche zuerst die sog. "Good Morning Session", also die Kinder begrüßen, Anwesenheit kontrollieren und z.B. ein Lied singen. Nach dem Frühstück ist Teaching Lesson. Alle 3-4 Wochen kommt eine Trainerin von Singakwenza, die uns Wochenpläne gibt mit Aktivitäten, die wir dann mit den Kindern machen. Davon habe ich schon mal berichtet, allerdings sind Freya und ich jetzt jeden Tag für die Durchführung zuständig. Das macht auch wirklich Spaß, vor allem weil man sehen kann, was für Fortschritte die Kinder machen. Momentan ist zum Beispiel die Nummer Zwei dran: Körperteile zählen, Zweien malen, eine große Nummer mit dem Finger nachfahren, Zweien aus Knete machen usw. Uns wurde erklärt, wie wichtig es ist, das die Kinder sich auf eine Zahl konzentrieren und möglichst viele Sinne benutzen, sodass sie später die Zahl mit dem Namen und der richtigen Bedeutung verbinden. 

Die Lage im Baby Day Care hat sich auch entspannt, weil die eine Erzieherin, die einfach gegangen ist, reumütig wieder kam und ihren Job zurückwollte. Glück für sie, dass wir niemanden gefunden hatten und die anderen bereit waren, ihr zu verzeihen, dass sie alle einfach hängen gelassen hat. Na ja, deswegen sind jetzt wieder zwei Personen bei den Babys, was gut ist.

So, das ist der Vormittag. Dann war noch die Frage, ob es ein neues Projekt gibt, was ich noch machen möchte. Weil ich die Idee schon eine Weile im Kopf hatte, habe ich vorgeschlagen, dass man doch mal die hoffnungslos veraltete Homepage von Isibani überarbeiten könnte - also bin ich momentan zusammen mit Sandra dabei, eine ganz neue Seite zu erstellen. Das Problem war nämlich, dass keiner weiß, wie das Programm für die alte Homepage funktioniert außer einem Mann in England, der keine Zeit hat, die zu aktualisieren - so sind die "breaking news" von April 2013... Auf jeden Fall haben wir uns schon eine grobe Struktur überlegt und ein vorläufiges Design gewählt, mit wordpress ist das ja recht einfach. In den nächsten Wochen werden dann die Kategorien mit Texten gefüllt. Das heiß einiges an Arbeit, aber ich freue mich darauf. 

Auch beim Place of Safety war wieder Aufregung: die Hausmutter ist bewusstlos geworden - schon wieder! Vor einigen Monaten war sie deshalb im Krankenhaus, wo allerdings nichts gefunden wurde. Vor einer Woche kamen dann die Kinder zu uns, weil sie in der Küche ohnmächtig geworden war. Zum Glück waren wir zufällig da... Mittlerweile geht es ihr wieder gut und sie ist zu Hause. Die Ärzte vermuten, dass es Epilepsie ist, wofür sie jetzt Medikamente bekommt.

Außerdem ist seit einigen Tagen ein schwerbehindertes Kind beim Place of Safety. Der Junge ist zwar schon 7 Jahre alt, kann aber weder laufen noch sprechen, im Prinzip nichts - er hat eine schwere Form von CP (Zerebralparese). Das ist natürlich sehr schwierig, weil das Projekt für so ein Kind einfach nicht ausgerichtet ist. Das Schlimme dabei ist, dass gar keine Notwendigkeit bestand, das das Kind aus der Familie zu nehmen! Der Junge lebte bisher bei seinem Vater und der Stiefmutter, die sich recht gut um ihn gekümmert haben, z.B. sind sie regelmäßig zum CP Day zu Isibani gekommen. Anscheinend hat die leibliche Mutter herausgefunden, dass man für ein behindertes Kind Unterstützung vom Staat bekommt, weshalb sie der Sozialarbeiterin erzählt hat, die Familie wäre nicht gut für das Kind. Jetzt muss die ganze Geschichte natürlich erst vor Gericht verhandelt werden und so lang bleibt der Junge beim Place of Safety. Da muss man für alle Beteiligten hoffen, dass das schnell geht.

Ein Problem ist aber auch die Inkompetenz der Sozialarbeiter. Man erlebt das an vielen Stellen, aber besonders mit einer Frau hatten wir auch immer wieder Probleme. Jetzt läuft gegen sie eine Anzeige, weil sie ein Mädchen geschlagen hat! Unglaublich, da soll sich die Sozialarbeiterin darum kümmern, dass das Mädchen wieder in die Schule geht und nach einem Streit kommt dieses heulend und mit blutendem Kopf aus dem Büro! Gut, dass es zufällig bei Isibani war, sodass es Zeugen gab und sofort Anzeige erstattet wurde. 

Aber nicht nur die Sozialarbeiter sind komisch, es gibt noch mehr seltsame Leute hier (haha, selbst die Überleitung ist komisch). Beispielsweise habe ich mich schon öfters über die Jugendlichen gewundert: Was macht man wohl in Winterton am Samstagabend? Man geht zur Bibelstunde. Was macht man bei der Jugendgruppe? Man spielt Bingo. Ja, ohne Witz ( - Schande über mich, ich habe das auch schon gemacht…). Es gibt eben auch sonst nicht viel zu tun. Wenn man freitags in den einzigen Pub geht, erlebt man auch sehr seltsame Dinge: Die meisten Leute im "Club" sind weiße Farmer zwischen 40 und 50, die mit Gummistiefeln afrikaanse Karaoke-Lieder singen. Dann versuchen dieselben Männer mit einem über Rassismus, Apartheid und den Holocaust zu diskutieren und machen später traditionelle Zulu-Tänze. Okaaaay... (Wenn man mit den richtigen Leuten da ist, kann es aber auch ganz nett sein)

Aber es gab nicht nur seltsame, sondern auch einige schöne Erlebnisse. Letztes Wochenende waren wir mit Sofi in Howick, wo wir auf dem Markt einiges an Geld gelassen haben – aber vernünftigem Brot und Käse konnten wir nicht wiederstehen, und der Bagel war auch sehr lecker. Danach ging es zum Großeinkauf für den Place of Safety nach Pietermaritzburg, wo wir noch etwas Zeit in der Mall hatten. Als Abschluss haben wir ein Picknick am Midmar Dam gemacht.

Montags war ein Feiertag, an dem wir zusammen mit einem Freund Minigolf spielen gegangen sind und natürlich haben wir das Deutschlandspiel geguckt. Südafrika ist ja gar nicht dabei, aber das ist klar: Hier wird Rugby oder Cricket gespielt (von beidem habe ich die Regeln immer noch nicht kapiert...). Deshalb kann ich ohne schlechtes Gewissen Deutschland anfeuern.

Ach ja, außerdem haben wir eine sehr seltsame Frucht gekauft. Die heißt Jack Fruit und schmeckt im Vergleich zum Arbeitsaufwand nach nicht viel...

Das war’s schon wieder. Jetzt sind es nur noch acht Wochen, die Zeit rennt…

Update:)

Sonntag, 25.05.2014

Wer mag, kann erst den Urlaubsbericht lesen:).

Die letzten drei Wochen habe ich versucht, wieder in die Arbeit hineinzukommen. Es fiel mir nach der langen Auszeit schwer, wieder Motivation für den Alltag aufzubringen, weshalb sich die erste Woche einfach nur hinzog. Danach hatte ich zum Glück viel zu tun, sodass ich keine Zeit für Antriebslosigkeit hatte… Ich hoffe, das bleibt so, weil ich aus den letzten Monaten auf jeden Fall noch das Beste machen möchte. Aber es kam auch dazu, dass ich nach dem Besuch meiner Familie mehr Heimweh habe als vorher. Ich bin nicht deprimiert, keine Sorge, aber ich freue mich auch wieder sehr auf zu Hause.

Im Übrigen ist momentan der Herbst voll ausgebrochen, es wird nachts richtig kalt und ich bin froh über die Wärmflasche und meinen Schlafsack. Glücklicherweise haben wir mittlerweile einen kleinen elektrischen Heizkörper, sodass die Temperaturen halbwegs erträglich sind nachts.  Es ist wirklich unglaublich: Obwohl es hier auch Frost geben kann, gibt es in keinem – nicht mal im luxuriösesten -  Haus eine Zentralheizung! Der Strom sei zu teuer…  Das Klima ist aber auch sehr schwierig: Die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht liegen bei ca. 20°C, was bedeutet, dass man nie weiß, was man anziehen soll. Außerdem ist es schon wieder so trocken, dass z.B. die Lippen ständig rissig werden.

Aber genug zum Wetter. Noch ein paar Neuigkeiten zu meiner Arbeit. Momentan suchen wir eine Nachfolgerin für die Stelle im Baby Day Care, nachdem sich die eine Mitarbeiterin einfach aus dem Staub gemacht hat! Wir haben bloß ein paar Tage zuvor einen Kompromiss bei der Kündigungsfrist ausgehandelt, aber so sind die Leute hier… Ansonsten habe ich (zum Glück) ganz gut zu tun: Wir hatten ein Treffen mit den Eltern, was erstaunlich gut verlief. Das ist das erste Mal, dass die Eltern richtig miteinbezogen werden und sie fanden das auch sehr gut. Dann sollen Baby Day Care und Crèche ja beim Ministerium registriert werden, wofür alle möglichen Unterlagen nötig sind, z.B. Notfall- oder Gebäudepläne. Des Weiteren bin ich damit beschäftigt, Hefte für die Kinder zu machen, damit Eltern und Erzieherinnen mehr Kommunikationsmöglichkeiten haben – da müssen allerdings auch noch einige Infos rein wie zum Beispiel Telefonnummern. Dazu kommt, dass ich so langsam eine Art Stellenbeschreibung machen muss für meine Nachfolgerin (die leider immer noch nicht gefunden ist…). Es sind ja nur noch ungefähr 2 ½ Monate. Tja, und all die Arbeit ist die letzten zwei Tage liegen geblieben, weil mich natürlich eine Magen-Darm-Grippe erwischt hat… Aber ich bin schon „auf dem Weg der Besserung“, keine Sorge.

Was noch? Ich fasse mal ein bisschen zusammen:

Es waren Wahlen, die natürlich wieder (leider) der ANC gewonnen hat, sodass Südafrika Zuma immer noch nicht los ist. Wir haben Sofis Geburtstag mit einem deutschen Geburtstagslied gefeiert, was sie sehr gefreut hat. In einer Grundschule (1. – 7. Klasse)  hier in der Nähe sind 54 Mädchen schwanger. Die Jugendlichen von Winterton gehen samstagabends am liebsten zu einer Art christlicher Jugendgruppe mit Liedern und Gebet (wir waren auch mal da, aber da trotz hervorragender Englischkenntnisse aller Beteiligten eisern Afrikaans gesprochen wurde, werden wir das wohl nicht wiederholen). Freyas Handtasche ist bei Isibani spurlos verschwunden, sodass wir Schlösser austauschen mussten und sie ihre Tasche diesmal endgültig los ist. Leider zeigt kein südafrikanisches Fernsehprogramm den Eurovision Song Contest, sodass der dieses Jahr ohne uns stattfinden musste. Ich werde nicht bei der Europawahl mitmachen, weil die Unterlagen zu spät ankommen würden.

Tja, ich glaube, das war’s soweit. Bis bald!

mein Ostergeschenk

Mittwoch, 21.05.2014

So, endlich mal wieder ein Blogeintrag -  tut mir leid, dass ich so lange nichts geschrieben habe. Die letzten Wochen waren ziemlich ereignisreich. Vor allem hatte ich endlich Ferien – und zwar zusammen mit meiner Familie!

Es war wirklich ein wunderschöner Urlaub, ein Highlight jagte das nächste. Am ersten Tag blieb kaum Zeit, um zu verarbeiten, dass ich meine Familie nach fast 8 Monaten endlich wiedersehen konnte, weil es sofort losging zu einem Konzert des Boys Choir. Die Fahrt gestaltete sich ziemlich hektisch, weil man sich mit der Entfernung eben doch leicht verschätzt…. Obwohl wir das erste Lied verpasst haben, hat es sich gelohnt. Danach haben wir in Dragon Peaks zu Abend gegessen und meine Eltern mussten schon ihre Kenntnisse in englischer Konversation unter Beweis stellen.

Die beiden nächsten Tage musste ich noch arbeiten, sodass sich die Gelegenheit bot, Isibani und den Place of Safety kennenzulernen. Freitags haben wir einen netten Abend bei leckerem Essen mit Elke und Sofi verbracht. Weil Freya und ich unser typisches Wochenendprogramm zeigen wollten, haben wir den Samstag in Spioenkop verbracht mit Schwimmen und Reiten (nein, jede Woche machen wir das auch nicht). Sonntags ging es dann in zwei verschieden Gottesdienste, was im Kontrast wirklich interessant war (Lutheran und Methodist Church) und immerhin war ja Palmsonntag. Wie fast jedes Wochenende durfte natürlich Pig&Plough nicht fehlen, wobei ich diesmal nicht skypen musste, weil ich ja meine Familie live neben mir sitzen hatte!

Den letzten Tag in Winterton haben wir mit packen für den Urlaub und einem kleinen Spaziergang verbracht. Außerdem musste ich mich von Freya verabschieden, die ich die nächsten drei Wochen nicht sehen würde…

Dienstags ging es endlich los: unsere erste Station war der Nationalpark Hluhluwe-Imfolozi. Zwar nicht so groß wie der Krüger-Park, dafür aber auch nicht so voll, kann man hier ebenfalls die Big Five sehen: Löwe, Leopard, Nashorn, Büffel und Elefant. Zwei Nächte haben wir dort verbracht und unzählige Tiere gesehen: Im Garten liefen Warzenschweine, Impalas und Hyänen herum, es gab Giraffen, Zebras, Gnus, Antilopen und sogar Schildkröten zu sehen. Außerdem haben wir sowohl Breitmaul- als auch Spitzmaulnashörner, sowie ein paar Büffel gesehen. Die Highlights waren für mich auf jeden Fall die Elefanten, die direkt neben der Straße standen und klar der Löwe, den wir mit viel Glück sehen konnten! Es war wirklich toll, ich hätte nicht gedacht, dass wir so viele Tiere sehen würden.

Viel zu schnell waren die zwei Tage um und wir sind weiter nach St.Lucia gefahren. Ein sehr touristischer Küstenort mit tropisch heißem Klima, weshalb man sich gut gegen die Mücken schützen muss. Nachdem wir den wenig spektakulären Ort erkundet hatten, war genug Zeit für den wunderschönen Strand. Da auf dieser Seite Südafrikas der Indische Ozean ist, war das Wasser warm und toll zum Baden. Das Klima bietet außerdem ideale Bedingungen für Flusspferde und Krokodile, die im Brackwasser der Mangroven nicht weit vom Strand entfernt leben. Bei einer Bootsfahrt konnte man die Tiere in freie Wildbahn beobachten, was beeindruckender war, als im CrocodileCentre. Hier werden verschieden Arten Krokodile gehalten und gezüchtet, wobei die Tiere derart überfüttert sind, dass die wöchentliche Fütterung wenig spektakulär ist – die Krokodile reagieren nicht mal, wenn ihnen ein Huhn ins Maul gelegt wird! Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass manche bloß einmal im Jahr fressen… 

In St.Lucia haben wir Ostern verbracht, was ein bisschen seltsam war, weil ich bisher noch nie Ostersonntag am Strand bei 30°C verbracht habe. Aber es gab Ostereier und wir waren sogar in einem eher langweiligen, aber immerhin katholischen Gottesdienst.

Montags sind wir weiter nach Süden gefahren – Port Shepstone. Weil wir die Unterkunft auf Empfehlung einer Bekannten im Internet gebucht hatten, wussten wir nicht, was uns erwartet: ein riesiges Haus (5 Schlafzimmer, 4 Bäder!) mit Blick aufs Meer und eigenem Strandzugang. Außerdem gab es eine furchtbar komplizierte Alarmanlage, überall Gitter und Schlösser. Allein dadurch hat man schon mehr Angst, finde ich – schrecklich, wie sich die Leute hier verbarrikadieren (müssen?). Das Seltsamste war aber, dass wir eine Hausangestellte hatten. Das war uns irgendwie allen etwas unangenehm und außerdem sind wir es ja gewohnt, selbst aufzuräumen: Am Ende hat sie gesagt, sie wäre total verblüfft gewesen, weil wir so ordentlich wären und sie eigentlich kaum etwas zu tun gehabt hätte. Das Schlimme dabei war allerdings, dass sie mit ihrem Mann und ihrem Sohn in einem Raum in der Garage gewohnt hat! Es war fast nicht auszuhalten – vor allem nicht, dass sie schockiert war, wie freundlich und respektvoll wir sie behandelt haben! Da habe ich wieder gemerkt, dass die Apartheid eben doch noch nicht lange her ist…

Nichtsdestotrotz hatten wir eine schöne Zeit dort. Der Strand ist einfach toll und wir waren fast jeden Tag schwimmen. Außerdem sind wir in die nahegelegene Oribi Gorge gefahren, eine riesige Schlucht. Nicht weit davon ist der Lake Eland Park, dessen Landschaft ein bisschen an die Drakensberge erinnert, was angesichts der Küstennähe erstaunlich ist. Wir sind ein bisschen spazieren gegangen und über Hängebrücken gegangen, was selbst für relativ schwindelfreie Menschen eine Herausforderung ist.

Aber auch diese Woche war irgendwann zu Ende und es ging zurück nach Winterton. Ich war letztendlich doch froh, dass ich nicht sofort wieder arbeiten musste, sondern noch eine Woche Urlaub nehmen musste, weil Isibani geschlossen war. So hatten wir noch Zeit für Wanderungen in Monk’s Cowl, Cathedral Peak und im Royal Natal National Park. Dabei konnte man die zweithöchsten Wasserfälle der Welt, die Tugela Falls erahnen, aber nicht wirklich sehen. Trotzdem hat sich die Wanderung sehr gelohnt. Natürlich durfte auch das Souvenirshoppen und Essengehen nicht zu kurz kommen, sodass wir noch eine Reisetasche für die vielen Geschenke kaufen mussten...

Fest steht: es gibt viel zu erzählen. Was habt ihr denn in Afrika gemacht? Ach ja, stundenlang halbgefrorene Bohnen geschnitten! Im Ernst, haben wir echt. Eines Morgens rief mich Sofi an und fragte, ob wir schon was vorhätten oder vielleicht mithelfen können. Also haben wir geholfen, und 150 kg Bohnen für die Radfahrer des Rennens von Johannesburg  zur Küste geschnitten. Natürlich waren wir mit deutscher Gründlichkeit das effektivste und schnellste Team.

Wie unglaublich schnell die Zeit vergangen war, habe ich eigentlich erst am 2. Mai so richtig gemerkt – da ging es nämlich schon wieder nach Durban zum Flughafen! Einen Zwischenstopp haben wir noch an der Mandela Capture Site gemacht, wo Mandela gefangen genommen wurde und daraufhin 27 Jahre ins Gefängnis musste. Witzigerweise ist Frithjof, Freyas Freund, mit demselben Flugzeug zurückgeflogen wie meine Familie, sodass wir uns am Flughafen getroffen haben (nach ein bisschen Aufregung, weil ihnen das Auto geknackt, aber zum Glück nur Geld geklaut wurde). Das war auch gut so, denn dann kamen Freya und ich uns nicht ganz so verlassen vor nach dem Abschied…

Wir beide haben bei einem Freund in Amanzimtoti (nicht weit von Durban) übernachtet. Am nächsten Tag sind wir noch ein letztes Mal schwimmen gegangen, wobei wir zufälligerweise die Zieleinfahrt der Radfahrer vom genannten Radrennen gesehen haben! Mit Freyas Mietauto sind wir danach zurück nach Winterton gefahren, wo wir den Nachmittag mit Putzen, Aufräumen und Auspacken beschäftigt waren.

Um uns abzulenken, sind wir am Sonntag zu Music in the Mountains gegangen, was eine Art Festival des Boys Choirs ist mit einem Markt und verschiedenen Konzerten. Zuerst waren wir im ökumenischen Gottesdienst und noch in einem Konzert zu Ehren Nelson Mandelas, wo z.B. „Heal the World“  und Ähnliches gesungen wurde.  Kurz darauf haben wir den Arzt aus Winterton getroffen, dem die Pferde abgehauen waren. Spontan haben wir angeboten, suchen zu helfen und durften als Dankeschön reiten -  was bedeutet, dass ich meine erste richtige Reitstunde bekommen habe.

Die Zeit ist total schnell vergangen, aber ich habe einen wunderschönen Urlaub gehabt. Das Wichtigste dabei war natürlich, Zeit mit meiner Familie verbringen zu können, der ich sehr dankbar für alles bin.

(Die schönen Fotos sind übrigens von meinem Papa und mehr habe ich momentan leider nicht.)